Unsere Radtour am Rheinradweg

Dieses Jahr sind wir Ende Juni von Basel nach Karlsruhe geradelt und haben uns mal den Rheinradweg auf dieser Strecke etwas genauer angeschaut. Insgesamt waren es etwas über 250 Kilometer, überwiegend auf unbefestigten Wegen und meist fährt man direkt neben dem Rhein.

Erfahrungsbericht Fahrradtour Rheinradweg

Wir haben wie immer nach unseren Radtouren einen Erfahrungsbericht verfasst mit Ausflugstipps, den übernachteten fahrradfreundlichen Hotels und ein paar Hinweisen zur Strecke verfasst.

Unsere Etappen waren wie folgt:

  1. Basel nach Neuenburg am Rhein: 40 km
  2. Neuenburg am Rhein nach Rheinhausen: 65 km
  3. Rheinhausen nach Straßburg: 60 km
  4. Straßburg nach Rastatt: 65 km
  5. Rastatt nach Karlsruhe: 25 km

1. Etappe: Basel nach Neuenburg am Rhein: 40 Kilometer

Am ersten Tag unserer Fahrradtour am Rheinradweg sind wir von Karlsruhe aus mit dem Zug nach Basel angereist. Der Vorteil lag für uns besonders darin, dass wir so nur eine Zugfahrt für den Hinweg planen mussten und theoretisch im weiteren Verlauf der Radtour (abgesehen von den Hotelbuchungen) flexibel waren. Außerdem ist die Anreise von Karlsruhe nach Basel recht einfach, kein Umsteigen, einmal in den Zug und schon ist in man etwa 2,5 Stunden da.

Dreiländerbrücke Rheinradweg

Wir fanden es besonders spannend, dass man kurz hinter Basel innerhalb weniger Minuten durch drei verschiedene Länder reisen kann, nämlich Deutschland, Frankreich und die Schweiz. Das kann man dann hautnah an der Dreiländerbrücke erleben. Wer möchte kann dort auch direkt eine kleine Rast einlegen, denn es gibt hier tolle Liegen direkt am Rhein und Bänke zum Entspannen.

Man hat fast immer die Auswahl ob man auf der französischen oder auf der deutschen Seite des Rheins fährt, wir haben uns überwiegend für die deutsche Seite entschieden, einfach weil wir so die Beschilderung lesen und verstehen konnten und ohnehin, bis auf Straßburg, auf der deutschen Seite übernachtet haben.

Etwa 10 Kilometer hinter der Dreiländerbrücke hat dann die nächste Sehenswürdigkeit auf uns gewartet: der Isteiner Klotz. Der Isteiner Klotz ist ein Bergrücken umgeben von einem Naturschutzgebiet. Wer den Bergrücken besucht, bekommt Erholung und Geschichte auf einmal – mit der Ruine Burg Istein und der Vituskapelle. Der drei Kilometer lange Rundweg lädt zu einem Ausblick über die Umgebung ein und gibt einen guten Überblick über den Bergrücken, welcher seit 2006 zu den 77 bedeutendsten Nationalen Geotopen gehört.

Isteiner Klotz Rheinradweg

Vom Isteiner Klotz aus ging es nochmals etwa 20 Kilometer bis nach Neuenburg am Rhein, ein kleines Örtchen, an dem wir an diesem Tag übernachtet haben.

In Neuenburg am Rhein haben wir im Hotel Stadthaus übernachtet, ein kleines Hotel inmitten von Neuenburg und dennoch in ruhiger Lage. Wir empfanden das Zimmer als vergleichsweise groß und haben uns über das Wasser und die kleine Süßigkeit gefreut. Unsere Räder waren sicher in einem Container verschlossen und Platz gab es auch genug. Im Hotel können übrigens auch Fahrräder ausgeliehen werden.
Am Abend waren wir sehr hungrig und haben uns gefreut draußen sitzen zu können und uns daher für das vietnamesische Restaurant DauVo und können das Essen sehr weiterempfehlen. Es war sehr lecker, ein faires Preis-Leistungsverhältnis und der Service war auch gut. Im Anschluss sind wir noch etwas durch das Städtchen gelaufen und haben einige besondere Brunnen entdecken können.

Wir haben gut geschlafen und waren nach einem Frühstück, das zwar gewöhnlich war, aber unter anderem frische Eierspeisen zu bieten hatte, sehr dankbar, gestärkt für die nächste Etappe weiter radeln zu können.

2. Etappe: Von Neuenburg am Rhein nach Rheinhausen: 65 Kilometer

Da Neuenburg am Rhein nicht weit vom Rheinradweg entfernt liegt, brauchten wir nur wenige Minuten, um unsere Tour fortzusetzen.

Wir wollen nicht auslassen, wie wunderschön die (angelegte) Blumenwiese in Neuenburg blüht und wie einladend dieser Ort für uns war. Wenn man hier vorbeifährt, kann man super picknicken und die Natur genießen. Oder aber man sucht sich einen Bäcker und verlegt das Frühstück nach draußen, bevor es zur nächsten Etappe weitergeht.

Pausenplatz bei Nauticclub Breisach Rheinradweg

Unser zweiter Tag der Radtour am Rheinradweg hat super gestartet. Wir sind etwas über 20 Kilometer geradelt und haben dann einen ersten Halt am Pausenplatz bei Nauticclub Breisach gemacht. Der Ausblick war wunderschön, es war sehr ruhig und man hatte ausreichend Bänke im Schatten, um eine kleine Pause einzulegen.

Angekommen in Breisach waren wir ganz verzaubert von dem Flair der Stadt. Wer erst eine Nacht in Basel übernachtet und es in der ersten Etappe schafft, etwas weiter zu fahren, empfehlen wir Breisach als Übernachtungsort, einfach weil das Städtchen viel zu bieten hat.

Man wird direkt mit einem modernen Springbrunnen begrüßt. Wer mutig ist, läuft einmal quer durch und nutzt ihn (wie wir) zur Abkühlung bei heißen Temperaturen. Außerdem empfehlenswert ist das Breisacher Münster St. Stephan.

Breisacher Münster St. Stephan Rheinradweg

Hierfür muss man etwas einen kleinen Hügel hinauf, entweder man stellt sich auf eine kurze, sportliche Etappe ein oder lässt das Rad einfach in der Stadt angeschlossen stehen. Von oben hat man auch eine hervorragende Aussicht auf das Städtchen und den Rhein. Wer möchte kann das Münster auch von Innen besuchen.

Der nächste Ausflugstipp am Rheinradweg ist die Sektkellerei Geldermann in Breisach am Rhein.
In einem Gewölbe aus dem 15. Jahrhundert wird den Besuchern die Geschichte des Hauses sowie die Feinheiten der Schaumweinherstellung nähergebracht. Anschließend werden die Reifekeller gezeigt, die konstant bei 13 Grad kühl gehalten werden, weshalb warme Kleidung empfohlen wird. Bei der darauffolgenden Degustation können die Gäste die Qualität der Geldermann-Schaumweine selbst erleben und sich von deren herausragendem Geschmack überzeugen. Die Führungen finden täglich um 14 Uhr statt, dauern etwa 75 Minuten und kosten 12 Euro pro Person. Am Ende ist ein Glas Sekt zur Verkostung inkludiert.

Übernachtet und zu Abend gegessen haben wir im Hotel-Restaurant Werneths Landhasthof Hirschen in Rheinhausen, nur wenige Minuten vom Europapark Rust entfernt. Die Küche ist gut-bürgerlich, für uns war es sehr angenehm, dass wir nicht noch weit laufen oder fahren mussten, um uns zu stärken. Außerdem befindet sich ein Supermarkt in fußläufiger Nähe, sodass man sich noch mit Getränken & Snacks für den nächsten Tag versorgen kann.

Wer möchte, kann hier natürlich auch einen Pausentag einlegen und den Europapark noch besuchen, wir haben uns entschieden direkt weiterzufahren.

3. Etappe: Rheinhausen nach Straßburg: 60 km

Frisch und munter ging es nach einem Frühstück im Hotel weiter für die nächste Etappe bis nach Straßburg.
Was uns am Rheinradweg übrigens nicht so gut gefallen hat, war die sich sehr wiederholende Strecke & Natur, gepaart mit den unbefestigten Wegen, teils Schotterwegen. Aber umso mehr haben wir uns auf das heutige Ziel Straßburg gefreut, insbesondere wegen des Essens.

Wer eine kleine Fahrrad-Pause einlegen möchte, kann nach etwa 25 Kilometern einen kühlen Sprung in den Baggersee Meißenheim machen. Der See hat eine tolle blaue Farbe und man fährt nahezu direkt an einer schönen Liegewiese vorbei, ideal für ein kleines Päuschen.

Weitere 15 Kilometer später hat man kurz hinter Altenheim/Neuried die Möglichkeit den Auen Wildnispfad zu laufen. Wir konnten die schöne Rundtour von 2,5 km leider nicht laufen, da der Pfad aufgrund von Hochwasser gesperrt war. Der Weg führt durch wunderschön blaues Wasser, neben einem unfassbar schönen türkisfarbenen See.

Der Auen-Wildnispfad in Neuried, Deutschland, ist ein faszinierender Naturlehrpfad, der sich entlang des Altrheins erstreckt. Der Weg führt Besucher durch eine unberührte Flusslandschaft, in der die Natur sich frei entfalten kann. Auf dem Pfad gibt es zahlreiche Infotafeln, die über die Fauna und Flora der Auenlandschaft informieren sowie über die Bedeutung des Hochwasserschutzes. Besonders für Familien und Naturliebhaber ist der Weg ein spannendes Ausflugsziel, da er nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Gelegenheit bietet, die wilde Schönheit der Rheinauen hautnah zu erleben.

Kurz vor Kehl fährt man direkt an einem sehr schön angelegten Park mit Kneipp-Becken vorbei. Es war eine absolute Erfrischung, die man am ganzen Körper spüren konnte, wenngleich doch nur die Füße und Waden im kalten Wasser waren. Wir empfehlen sehr, hier einen kurzen Stopp einzulegen, uns hat es kurz vor Straßburg nochmal richtig motiviert.

Von dort aus war es nur noch ein Katzensprung bis nach Straßburg. Wir hatten anfangs etwas Probleme die Einfahrt unseres Hotels zu finden, wir haben im ibis budget Strasbourg Centre Republique übernachtet, da wir von der Straßenseite ankamen, von der aus man den Eingang schlecht erkennen kann. Diese Übernachtung war übrigens trotz ibis budget die teuerste auf der ganzen Tour, was natürlich an Straßburg liegt, wir waren dennoch sehr zufrieden.

In Straßburg angekommen sind wir nach einer erfrischenden Dusche durch die Stadt gelaufen, haben uns in süßen kleinen Gässchen verloren und uns am Ende mit einem Tarte Flambée (zu deutsch: Flammkuchen) belohnt. Da wir einige Probleme hatten ein Restaurant zu finden, in dem man draußen einen guten Flammkuchen essen kann, freuen wir uns, den leckeren Flammkuchen und insbesondere den super Service im Restaurant Les P’tites Cocottes weiterzuempfehlen.

Nächstes Mal würden wir hier zwei Nächte bleiben wollen, einfach weil man der Stadt an einem Abend nicht gerecht werden kann und eine kleine Pause zwischendurch auch mal gut tut. Auf dem Zimmer haben wir uns noch das ein oder andere Macaron gegönnt und sind dann glücklich eingeschlafen.

4. Etappe: Straßburg nach Rastatt: 65 km

Der Wetterbericht hatte schon nichts Gutes für uns hoffen lassen, daher sind wir zügig losgefahren, um möglichst lange trocken zu bleiben auf dem Weg nach Rastatt. Der Weg aus Straßburg raus führte uns am Europäischen Parlament vorbei, das wir an einem anderen Wochentag gerne besucht hätten, wir waren aber leider an einem Sonntag dort und hatten so keine Möglichkeit an einer Führung teilzunehmen.
Das Europäische Parlament in Straßburg ist das ganze Jahr über an sechs Tagen die Woche für Besucher geöffnet, der Eintritt ist kostenlos. Neben dem Plenarsaal können Besucher verschiedene Ausstellungen besuchen und während der Plenartagungen auch die Debatten der Abgeordneten von der Besuchertribüne aus verfolgen.

Für uns wurde diese Etappe leider sehr nass, warum wir auch nichts entlang der Route besichtigt haben, sondern einfach recht schnell in die Pedale getreten sind, um schnellstmöglich anzukommen. Es ging wieder recht stetig am Rhein entlang, auf Schotterweg-ähnlichem Untergrund.

In dieser Nacht haben wir auch schon das letzte Hotel erreicht, in de wir übernachtet haben: das Bildungshaus St. Bernhard – Wohnen und Tagen. Diese Unterkunft war für uns wahrscheinlich die größte und beste Überraschung auf dem ganzen Trip. Der Fahrradkeller war so enorm groß, es gab Steckdosen, eine Werkzeugecke und sogar eine Garderobe zum Trocknen der (sehr) nassen Kleidung. Die Zimmer waren sehr groß, da es ein Sonntag war und es ehr als Tagsungshotel dient, waren auch kaum andere Gäste da. Zu Abend gegessen haben wir bei einem Italiener Ristorante Pizzeria Da Niki direkt um die Ecke, der hervorragende Pasta hatte. Wir empfehlen eine Reservierung vorzunehmen, wir hatten recht Glück noch einen Tisch zu bekommen.
Leider konnten wir aufgrund des Wetters keine Besichtigungstour durch Rastatt machen, denn es regnete ununterbrochen – so waren wir froh ein Buch zu lesen und dem prasselnden Regen zu lauschen.

5. Etappe: Rastatt nach Karlsruhe: 25 km

Wie bereits erwähnt, war das Hotel eine besonders tolle Überraschung für uns. Doch wir konnten nicht ahnen, dass das Frühstück unsere Erwartungen übertreffen würde. Es gab wirklich alles, was das Herz begehrt: von frischem Obst, Brot und Brötchen über Lachs, Eierspeisen und frischem Müsli – wir haben uns definitiv mehr die Bäuche vollgeschlagen, als es nötig gewesen wäre.

Auf dem weiteren Weg teilten sich jetzt unsere Wege am Bahnhof in Rastatt, wir hatten jedoch das Glück, dass das Wetter uns erlaubte das Schloss Rastatt mindestens von außen zu betrachten. Das Schloss Rastatt, auch als Residenzschloss Rastatt bekannt, ist eine prächtige Barockanlage in der Stadt Rastatt, Baden-Württemberg.

Erbaut im frühen 18. Jahrhundert, diente es ursprünglich als Residenz der Markgrafen von Baden-Baden. Heute beherbergt das Schloss mehrere Museen, darunter das Wehrgeschichtliche Museum, und ist ein beliebtes Ziel für Besucher, die sich für Geschichte und Kunst interessieren. Der Schlossgarten lädt bei gutem Wetter zum Flanieren und Entspannen ein.

Für mich ging es dann alleine von Rastatt bis nach Karlsruhe, was etwa nochmal 25 Kilometer waren. Leider hat es das Wetter wieder nicht so gut mit mir gemeint, weshalb ich auch an diesem Tag zügig in die Pedale getreten habe, um möglichst schnell anzukommen.

Bei gutem Wetter kann man einen Halt im Rheinstrandbad in der Nähe von Karlsruhe machen. Das Rheinstrandbad Rappenwört ist ein Freibad direkt am Rhein liegend mit großen Liegeflächen und ist ein idealer Ort für eine erfrischende Pause auf Ihrer Radtour.

Wer in Karlsruhe übernachtet kann außerdem das ZKM, Zentrum für Kunst und Medien besuchen. Das Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien zählt zu den bedeutendsten Museen der Welt und befindet sich momentan unter den „Top 10 der Weltmuseen“. Diese weltweit einzigartige Kulturinstitution ist ein avantgardistisches Projekt, das sich mit der digitalen Welt von morgen beschäftigt und verschiedenste Disziplinen vereint, von Naturwissenschaft über Literatur, Darstellende Künste, bis Politik und Wirtschaft.  Das ZKM ist Mittwochs bis Sonntags geöffnet.

Außerdem sind das Karlsruhe Schloss und der Schlossgarten noch weitere Ausflugstipps für Gäste in Karlsruhe.

Fazit Rheinradweg von Basel nach Karlsruhe

Die Tour war größtenteils gut beschildert und die Strecke meist einfach zu fahren, einzig der Untergrund bereitete uns hin und wieder etwas Schwierigkeiten. Für Familien mit Kindern ist die Tour befahrbar, wir empfehlen allerdings kürzere Etappen einzuplanen.
Landschaftlich hätten wir uns etwas mehr Abwechslung gewünscht. Das Highlight war definitiv Straßburg, daher auch unsere Empfehlung hier zwei Nächte einzuplanen und sich in dem süßen Städtchen etwas treiben zu lassen, das Essen zu genießen, mit nur einer Flussüberquerung in einem anderen Land zu sein.

Sie wollen Ihre individuelle Radtour am Rheinradweg planen?
Dann nutzen Sie unseren kostenlosen Routenplaner:

Für mehr Inspiration haben wir außerdem eine recherchierte Tour am Rheinradweg von Bingen nach Düsseldorf aufbereitet.