Unsere Tour am Donauradweg

Die Donau fließt mit knapp 3.000 Kilometern von Donaueschingen in Baden-Württemberg bis in das Schwarze Meer. Der zweitlängste Fluss Europas verbindet somit den Westen mit dem Osten und war schon früher ein wichtiger Bestandteil internationaler Handelsbeziehungen. Der Donauradweg verläuft durch eine wechselhafte Landschaft, von Kalkfelsen über Wälder bis hin zu Wiesen. Der Radweg wird als familienfreundliche Route eingestuft, hat wenige Steigungen und ist überwiegend asphaltiert.

Wir waren dieses Mal international unterwegs und sind sogar länderübergreifend gefahren: Von Wien in Österreich bis nach Bratislava in der Slowakei. Denn Wien und Bratislava sind die zwei am nächsten beieinander liegenden Hauptstädte Europas. Wir sind die Strecke in einer ausgiebigen 1-Tages-Tour mit 70-80 Kilometern gefahren, abhängig von den besuchten Sehenswürdigkeiten auf der Strecke. Wir berichten über unsere kleine Tour an Ostern und geben Ausflugstipps und teilen mit, in welchem fahrradfreundlichen Hotel wir auf dem Donauradweg untergekommen sind.

Donauradweg Wien Bratislava

Empfehlung: 2-Tages-Tour von Wien nach Bratislava

Wir sind in einem Tag von Wien nach Bratislava gefahren, empfehlen jedoch die Tour auf zwei Tage zu strecken. Nicht unbedingt wegen der Anstrengung, denn die Tour verläuft sehr eben und ist einfach zu fahren, sondern aufgrund der Sehenswürdigkeiten auf der Strecke, die man sonst nicht alle besuchen kann.

Von der Innenstadt in Wien bis zum Beginn des Nationalparks Donau-Auen (ca. 10km)

Highlight:

  • Donauinsel

Gestartet sind wir unsere Tour in der Nähe vom Prater in Wien. Denn da wir ursprünglich nicht aus Wien kommen, haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und zwar von Velopold. Super Service, sogar an Sonn- und Feiertagen geöffnet und wir haben Helme, super Schlösser und sogar Fahrrad-Taschen dazu bekommen. Wir können das Unternehmen wärmstens weiterempfehlen. Der Vorteil war auch, dass Velopold sehr nah am Donauradweg liegt und wir nicht noch durch die Innenstadt radeln mussten, um unsere Tour zu starten.

Los ging es also von der Obermüllnerstraße in Wien an die Donau. Wir haben uns entschieden ein paar Meter zurückzufahren, um direkt auf der Donauinsel fahren zu können. Das können wir sehr empfehlen, die Donauinsel ist wunderschön grün gewesen zu unserer Zeit (Ostern), es gibt keinen Autoverkehr und man kann entweder „oben“ fahren oder direkt unten am Wasser. Wir waren neugierig und sind einfach bei etwa der Hälfte gewechselt. Wichtig ist, dass ihr bei der Walulisobrücke (diese wird euch durch die gelben Aufhänger ins Auge stechen) die Seite wechselt, da ihr sonst (wie wir) einen Umweg um das OMV-Tanklager fahren müsst. Anschließend fahrt ihr direkt auf den offiziellen Donauradweg (Eurovelo 6) bei dem auch der Nationalpark Donau-Auen beginnt.

Nationalpark Donau-Auen bis Orth an der Donau (ca. 20 km)

Highlight:

  • Nationalpark-Zentrum Donau-Auen

Der Nationalpark Donau-Auen ist eines der letzten Flussauengebiete Mitteleuropas und seit 1996 ein Nationalpark. Im Nationalpark wird nicht geforstet oder gejagt, damit die Natur ihren freien Lauf gehen kann und das ist auch das Besondere an diesem Gebiet.
Etwa 10 Kilometer vor Orth an der Donau gibt es den Radlertreff Hermi, wir waren leider etwas zu früh unterwegs oder das Lokal hatte aufgrund von Ostermontag geschlossen, aber wir wären hier sehr gerne eingekehrt – unter anderem auch, weil wir viele positive Berichte davon gehört haben. Es liegt direkt am Radweg und kann eigentlich nicht übersehen werden.

In Orth an der Donau ist die erste Anlaufstelle das SchlossOrth Nationalparkzentrum – hier können Sie Fragen stellen und Informations-Broschüren ansehen. Auch interessant ist dort die Schlossinsel auf der Sie an unterschiedlichen Stationen mehr über Lebenwesen im Nationalpark erfahren. Wer zu Fuß unterwegs sein möchte, kann den Erlebnisweg Fadenbach ausprobieren, außerdem gibt es im Nationalpark einige Gewässer die zum Baden freigegeben sind und geführte Bootstouren um den Nationalpark vom Wasser aus zu bestaunen. Informieren Sie sich am besten online, was Ihnen zusagt: donauauen.at

Orth an der Donau bis Hainburg (ca. 25 km)

Highlights:

  • Schloss Eckartsau
  • Römerstadt Carnuntum

Weiter ging es für uns von Orth an der Donau nach Hainburg. Auf dem Weg dorthin kann man am Schloss Eckartsau Halt machen und das empfehlen wir auch sehr stark.

Schloss Eckartsau

Das Schloss macht schon von außen einen schönen Eindruck! Um mehr zu verstehen, welch große Geschichte hier geschrieben wurde, haben wir uns dafür entschieden an einer einstündigen Führung teilzunehmen.

Am Schloss angekommen wird man als Radler erstmal auf einen Radparkplatz geleitet, der hinter dem Schloss liegt. Wir haben nicht viel erwartet und waren mehr als positiv überrascht, als wir bei dem Parkplatz ankamen. Nicht nur super Parkplätze zum Anschließen der Räder, sondern auch Schließfächer mit Steckdosen und einer Erste-Hilfe-Säule für Reparaturen. So macht man Radtouristen glücklich!

Wir haben also unsere Handys angeschlossen und uns zum Ticketverkauf für eine Schlossführung aufgemacht. Glücklicherweise hatten wir noch eine halbe Stunde Zeit, sodass wir im schönen, sonnigen Innenhof noch einen Kaffee genießen konnten und eine Kleinigkeit gegessen haben.

Das Schloss Eckartsau ist heute eine sehr bekannte und beliebte Hochzeits-Location, war jedoch schon früher ein Ort an dem Geschichte geschrieben wurde. Einst war es mal eine Wasserburg, später das Jagdschloss von Thronfolger Franz Ferdinand. Es ist sehr gut erhalten, die Fenster, Tapeten und der wunderschöne Holzboden sind noch original, die Decke im großen Saal lässt viele erstaunen und die Bibliothek wirkt überraschend modern.

Kaiser Karl, der letzte Kaiser Österreichs, verbrachte hier mit seiner Familie seine letzten Monate in Österreich, nachdem er seine Verzichtserklärung in 1918 unterzeichnet hatte. Hier kann man die letzten Momente der Monarchie spüren und bekommt viel Wissen über die damalige Zeit, spannend verpackt mit viel Leidenschaft beim Erzählen.

Bis Hainburg an der Donau sind es dann nochmals 15 Kilometer. Da Hainburg auf der anderen Seite der Donau liegt überquert man diese kurz vor Hainburg – leider neben einer Autostraße aber der Blick ist trotzdem schön.

Bevor man weiterfährt nach Hainburg, gibt es noch etwas Besonderes zu entdecken: Die Römerstadt Carnuntum, die etwas Richtung Wien liegt. Es ist empfehlenswert hier vor 15 Uhr aufzutauchen, da das Museum um 17 Uhr schließt und es viel zu besichtigen gibt. Wir haben es leider nicht geschafft, das ist unter anderem auch der Grund, weshalb wir empfehlen, die Tour auf zwei Tage zu verteilen.
Das Museum Carnuntinum sollte Ihre erste Anlaufstelle sein, hier erhalten Sie Tickets für diverse Stationen der Römerstadt.

Museum Carnuntinum

Im Museum bietet ein Rundgang einen guten Einblick in die damalige Zeit. Es gibt aber auch im Freien vieles zu entdecken: Das römische Stadtviertel selbst liegt etwa fünf Kilometer weiter Richtung Wien (also in die entgegengesetzte Fahrtrichtung, nur auf der anderen Seite der Donau). Das Stadtviertel war vom 1. bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. besiedelt, wovon vier Gebäude am Originalstandort wiederaufgebaut wurden. Carnuntum war die Hauptstadt der Provinz Oberpannonien mit rund 50.000 Einwohnern. Für Interessierte gibt es wirklich sehr viel zu sehen, wir empfehlen daher ausreichend Zeit einzuplanen – insbesondere auch aufgrund der Fahrtwege zwischen den Stationen.
Alle Informationen erhalten Sie hier: https://www.carnuntum.at/de/roemerstadt-carnuntum

Hainburg bis Bratislava (ca. 15km)

Highlights:

  • Österreichisch-Slowakische Grenze
  • Bratislava Stadtführung

Von Hainburg nach Bratislava sind es dann etwa noch 15 Kilometer. In Hainburg fährt man nochmal ein kurzes Stück an der Donau entlang, bevor es dann landeinwärts geht und man hier den ersten Hügeln begegnet, die aber alle zu bewältigen sind. Falls Sie also nochmal die Donauluft genießen wollen, setzen Sie sich in ein Café und trinken Sie eine Kleinigkeit.

Die Strecke führt dann auch über die Ländergrenze von Österreich und der Slowakei. Die Grenze liegt neben einer Schnellstraße, das heißt die letzte Etappe ist stellenweise nicht super idyllisch – aber dennoch interessant mit dem Fahrrad in ein anderes Land zu fahren. Wir haben das natürlich mit einem Bild festgehalten.
Der weitere Verlauf führt dann noch kurz neben der Schnellstraße, bevor es dann nochmals die letzten Kilometer auf einem Feldweg Richtung Bratislava weitergeht.

Von Bratislava wussten wir vor der Reise nicht viel und wurden nicht enttäuscht – im Gegenteil. Die Hauptstadt der Slowakei ist ein süßes Städtchen mit Charme, vor allem in der Innenstadt und hat auch gastronomisch einiges zu bieten. Wir haben im Restaurant Carnevalle sehr lecker zu Abend gegessen und einen super Service bekommen.

Übernachtet haben wir im Hotel Saffron. Die Zimmer sind relativ groß, es liegt nicht ganz in der Altstadt aber diese ist dennoch einfach zu Fuß (15 Min.) oder mit dem ÖPNV in wenigen Stationen zu erreichen.
Das Wichtigste war für uns natürlich der Parkplatz für unsere Räder über Nacht und der hat uns überzeugt.
Wir haben uns für eine Übernachtung mit Frühstück entschieden und empfanden auch hier das Preis-Leistungsverhältnis als fair und gut.

Für den nächsten Tag haben wir uns für eine Stadtführung angemeldet, die wir dann zu Fuß unternommen haben. Für uns hat sich das sehr gelohnt nochmal mehr über Bratislava zu erfahren, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besuchen und mehr über die Geschichte des Landes zu hören.

Wir haben in unserem Routenplaner die wichtigsten Ausflugstipps für Sie zusammengestellt, entscheiden Sie selbst ob Sie auch eine geführte Tour machen wollen oder ob Sie die Sehenswürdigkeiten selbst ablaufen möchten.

Rückfahrt von Bratislava nach Wien mit dem Zug

Leider war unsere kurze Radtour dann auch schon wieder vorbei und wir sind in Bratislava in einen REX gestiegen und zurück gefahren. Wirklich positiv überrascht waren wir von der Größe der Aufzüge in Bratisalava. Ohne Probleme haben wir zu zweit mit Rädern und Gepäcktaschen und einer weiteren Person mit Koffer in den großen Aufzug gepasst – das macht die Reise mit Rad deutlich leichter und stressfreier.
Da es sich bei dem REX um einen Regionalzug handelt, kann man Fahrradstellplätze vorab leider nicht reservieren (Fahrradkarten sollte man dennoch vorab kaufen), aber wir haben zum Glück einen Platz gefunden und nach einer guten Stunde Fahrt, sind wir auch wieder in Wien angekommen.
Wir hatten uns übrigens entschieden in Wien Stadlau auszusteigen und nochmal die Donauinsel zurück zu fahren – weil uns das so gut gefallen hatte. Auch hier war es kein Problem mit den Rädern in die Aufzüge zu passen.

Fazit zur Donauradweg Etappe von Wien bis Bratislava

Wir waren überrascht, wie flach die Strecke wirklich ist. Man liest zwar viel darüber, aber von Steigungen kann man quasi gar nicht sprechen, daher ist die Tour auch sehr gut für Anfänger oder Kinder geeignet. Was wir ein bisschen schade fanden, war dass man nur selten direkt an der Donau gefahren ist, wir hätten gerne mehr vom zweitlängsten Fluss Europas gesehen.
Wir würden empfehlen, die Tour auf zwei Tage zu strecken, um die Möglichkeit zu haben, alle Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke anzuschauen. Am besten man übernachtet in Hainburg an der Donau und hat dann genug Zeit, um sich das Museum und die Römerstadt Carnuntum anzusehen.

Wir können den Kurztrip jedenfalls sehr empfehlen und freuen uns zukünftig noch mehr von dem gesamten Donauradweg zu fahren.

Sie haben Lust, die Tour nachzufahren oder individuell zu planen?
Dann nutzen Sie unseren Routenplaner: